Die Villa Reale gehört auch mir Die Villa Reale gehört auch mir
Antike Fotos der Räume der Villa
1777 beauftragte Kaiserin Maria Theresia von Österreich den kaiserlichen Architekten Giuseppe Piermarini (dem auch das Theater La Scala in Mailand zu verdanken ist) eine monumentale Villa in Monza zu erbauen. Die erzherzögliche Villa war für ihren Sohn Ferdinand von Habsburg-Este, Statthalter der österreichischen Lombardei, bestimmt.
Die vorgesehene Investition belief sich auf gut 70.000 Zechinen, die in der Folgezeit um weitere 35.000 Zechinen erhöht wurde, um die Anlage der Gärten zu ermöglichen, so daß das Anfangsprojekt eines Landhauses durch die Zeichnung eines richtigen Schlosses ersetzt wurde. Die Villa sowie der Großteil der Gärten konnten nach nur drei Jahren intensiver Arbeit aufgrund Piermarinis fachmännischer Leitung als beinahe abgeschlossen betrachtet werden.
Der Erzherzog nutzte die Villa bis zur Ankunft der napoleonischen Armee 1796 als seinen Landsitz.
1805 etablierte Eugen von Beauharnais, Vizekönig des neuen italienischen Reiches, seine Hauptresidenz in der Villa, die zu diesem Anlass den Namen Villa Reale bekam. Auf Eugens Wunsch hin und per kaiserlichem Dekret wurde der Villa und ihren Gärten 1808 der ummauerte Park hinzugefügt, der sich auf gut 750 Hektar erstreckt und für landwirtschaftliche Zwecke und die Jagd bestimmt war. Ein außerordentliches Beispiel der Gartenarchitektur, das von Luigi Canonica entworfen wurde.

So wurde ein einheitliches Bauwerk geschaffen, das in den Karten des 18. Jahrhunderts als "Imperial Regia Villa e Parco di Monza" bezeichnet wurde,.

1818, nach dem Wiener Kongress, fiel der Komplex an die Dynastie Habsburg zurück in der Person des Erzherzogs Ranieri, Vizekönig des Königreichs Lombardei-Venetien. Ranieri bleibt uns in Erinnerung zum einen wegen der Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die er den königlichen Gärten zukommen ließ, die sich u.a. hunderter exotischer Bäume rühmen konnten, und die heute noch existieren, zum anderen, weil er zum ersten Mal der Bevölkerung den Park zugänglich machte.
Aufgrund der Schaffung des Königreichs Italien 1859 fiel die Villa und der Park dem Haus Savoyen zu. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts erlebte das Bauwerk eine glückliche Zeit als Umberto I von Savoyen und Königin Margherita es mit ihren Aufenthalten in der Ferienzeit belebten; und sie wollten es durch die Architekten Achille Majnoni d’Intignano und Luigi Tarantola umgestalten.
Am 29. Juli 1900 wurde Umberto I von Gaetano Bresci in Monza ermordet, während er eine Sportveranstaltung besuchte. Aufgrund des traurigen Ereignisses wollte der neue König Viktor Emanuel III die Villa Reale nicht mehr nutzen. Er ließ sie schließen und gab einen großen Teil der Einrichtung an das Quirinal, den Sitz des Staatspräsidenten. Das Bauwerk wurde ein Jahrhundert lang vernachlässigt, unterlag unangebrachter Nutzung und Verwüstung so daß um seine Erhaltung gefürchtet werden musste.
1922 wurde das Autodrom gebaut, und große Teile des Parks wurden zerstört. 1928 wurde der Golfplatz hinzugefügt, und weitere Flächen wurden vernichtet.
1934 schenkte Viktor Emanuel III per königlichem Dekret den Städten Monza und Mailand zusammen große Teile der Villa. Er behielt aber den südlichen Teil mit den Räumen der Wohnung seines Vaters, König Umberto I, die immer, in Erinnerung an ihn, verschlossen blieben. Die Ereignisse der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs führten zu Besetzungen, weiteren Plünderungen und zum Verfall des Bauwerks. Mit dem Beginn der Republik ging der Südflügel in Staatsbesitz über und wurde staatlich verwaltet. Der Rest der Villa Reale wird zusammen von der Stadt Monza und der Region Lombardei verwaltet.

Zum Ende des Milleniums hat eine gewisses, neuerwachte Bewußtsein für den Wert des Bauwerks zu einer Initiative für die Sanierung geführt, die jedoch stark von fremden Interessen geprägt ist und weitere Beeinträchtigen mit sich brachte. So wurde mit dem Regionalgesetz 40 aus dem Jahr 1995 ein „Plan für die Sanierung des Parks von Monza“ verabschiedet und teilweise ausgeführt, zum Ausgleich für neue Ströme von Zement im Autodrom. Und 2009 wurde der Zentralteil der Villa in Konzession an einen privaten Investor zur Restaurierung vergeben. Diese wurde kürzlich beendet, jedoch unter der Auflage einer unkontrollierten Nutzung für kommerzielle Aktivitäten für die nächsten 20 Jahre.

So wird der unschätzbare Wert der Villa als Geschichtsplatz Europas und Italiens in den letzten zwei Jahrhunderte deutlich, nicht anders als der des anderen großen Kulturerbes Monzas, die Eisenkrone, tausendjähriges Symbol Italiens im europäischen Kontext, wie es uns das Motto im Stadtwappen in Erinnerung ruft.


Historische Bilder
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